Notfall?

Wenn mal was ist... 

Zu meinen Erfahrungen als Pfarrer auf Teneriffa und den anderen Inseln des Pfarrbezirkes gehören auch Notsituationen, die jeden treffen können. Vielleicht sind dann diese Informationen hilfreich: 

Passverlust?

Immer wieder passiert es, dass Pässe entweder ablaufen oder verloren oder gestohlen werden. Ist der Rückflug gefährdet, kann die Polizei am Flughafen (OG) ein Ersatzdokument ausstellen, wenn man anderweitig die Identität beweisen kann. Ich empfehle eine Kopie des Personalausweises (kann man an jedem Fotoshop mit kleinerem Format einschweißen lassen "plastificar") und diese an einem anderen Ort aufzubewahren. 

Das Honorarkonsulat in Puerto de la Cruz (Tel. 0034 922 24 88 20, e-mail: puerto-de-la-cruz@hk-diplo.de, Mo-Do 10-13 h) kann weiterhelfen. Terminabsprache ist aber erforderlich. Das Konsulat auf Gran Canaria (Tel. 0034 928 49 18 80, info@laspalmas.diplo.de, Mo-Do 8-16 h, Fr 8-13.30 h, Calle Albareda 3-2, Las Palmas de GC) ist immer hilfsbereit und kompetent. Auch hier ist eine Terminabsprache notwendig. Ein neuer Personalausweis oder Reisepass braucht aber immer Zeit. 

 

Krankenhaus?

Die Notrufnummer ist 112. Die Krankenhäuser haben eine Notaufnahme (Urgencia). Oft muss man da aber lange warten. Kommt der Rettungswagen, ist Erste Hilfe immer garantiert. Allerdings erfahren Angehörige oft nicht direkt, in welche Klinik der Patient eingeliefert wurde. 

Eine Auslandskrankenversicherung (mit Krankenrücktransport) ist hilfreich. 

Neben den staatlichen Krankenhäusern (Mojon in Chayofa, Candelaria in Santa Cruz (!)) gibt es im Süden noch die privaten Krankenhäuser "Hospiten" in Playa de las Americas ("grüne Klinik" neben dem Stadion) oder die "Quironklinik" gegenüber vom Siam Park. In beiden Kliniken gibt es Dolmetscher. Die Quiron rechnet auch direkt mit der Techiker Krankenkasse, den meisten AOKs und der DAK ab.

Das deutsche Ärztezentrum (www.daez.eu, Tel. 0034 922 79 29 08) hat einige Fachärzte in Playa de las Americas, aber nicht rund um die Uhr. 

 

Todesfall? 

Bei Todesfällen von Deutschen im Ausland muss das Konsulat (Gran Canaria) durch die Behörden immer informiert werden. Unter 112 bekommt man Hilfe auch auf deutsch. Bei einem tödlichen Unfall erhalten Angehörige von der Polizei oft eine Visitenkarte einer Gestoria (in TFS oft "Ulysses") , die dann die Angelegenheiten regelt. In der Regel sind allerdings Spanischkenntnisse nötig.

Eine Gestoria ist eine Agentur, die alle Dinge gegen eine Gebühr für Sie erledigt. Das ist hier auf den kanarischen Inseln durchaus üblich. Es kostet zwar, (Vorauszahlung ist üblich) aber Sie ersparen sich damit viele unnötige Wege. Ist ein Anwalt zu Rate zu ziehen, so kann man auf der Homepage des Konsulats eine Reihe von Kanzleien finden. Notfallseelsorge gibt es in der Regel nicht. Zögern Sie im Notfall nicht, einen der deutschen Pfarrer anzurufen. 

In Spanien gibt es ein anderes Bestattungsgesetz als in Deutschland. Es gibt z.Bsp. nicht die Friedhofspflicht. Man kann also wie in Deutschland auf einem Friedhof einen Sarg oder eine Urne beisetzen lassen (meistens in einer der typischen Grabwände) oder auch zuhause.  Auch eine Seebestattung ist möglich, wenn auch offiziell in sehr engen Grenzen (Bei Bedarf fragen Sie im Pfarramt nach.) 

Es ist auch möglich eine Urne in Deutschland zu bestatten. Dafür benötigen Sie ein Dokument eines deutschen Bestattungsinstitutes, das die Beisetzung in Deutschland organisiert. Dann konsultieren Sie Ihre Fluggesellschaft. Nach einer entsprechenden Information können Sie problemlos eine Urne im Handgepäck nach Deutschland überführen.

Im umgekehrten Fall können Sie auch eine Urne nach Teneriffa bringen lassen. Sie benötigen allerdings eine Adresse mit Einverständnis bzw. eine Beantragung der Urne nach Teneriffa oder eine andere Insel, um die Urne per Post schicken zu lassen. Ihr Beerdigungsinstitut in Deutschland kennt die Regeln.

Pflege?

Eine Pflege wie in Deutschland gibt es nicht. In Spanien ist dafür die Familie zuständig. Die Rathäuser (Ayuntamiento) haben einen Sozialdienst. Aber eine Hauspflege können sie nicht leisten. Es gibt einige wenige Altenpflegeheime mit deutschen Sprachkenntnissen. Sie sind aber in der Regel in ihren Kapazitäten sehr begrenzt. Deshalb gilt: Wo sich ein Pflegefall abzeichnet ist eine Rückkehr nach Deutschland unbedingt anzuraten. Das ist nicht nur mein Appell sondern auch der der deutschen Auslandsvertretungen. Kümmern Sie sich rechtzeitig darum!!!!

- zusammengestellt von Pfarrer Immo Wache -