Wir sind ein Team!

Ab 1. Oktober 2023 wird Steffen Reiche für zumindest 10 Monate als Ruhestandspfarrer Teneriffa Süd mit einem Arbeitsumfang von 50% betreuen. Wir als Gemeinde Teneriffa-Süd freuen uns sehr, Pfarrer Reiche kennenzulernen und gemeinsam die Saison 2023/2024 zu gestalten. Er ist erreichbar unter steffen-reiche@gmx.de oder unter 0049 (0)172 30 40 444. 

Steffen Reiche stellt sich vor: 

Geboren wurde ich am Siebenschläfer-Tag des Jahres 1960 hinter der Berliner Mauer. Und wuchs in Babelsberg, dem Stadtteil von Potsdam, wo damals die „Ufa“, nun die „Defa“ zu Hause war, auf. Meine Perspektive war, nach dem Siebenschläfer-Tag 2025 das erste Mal in den Westen reisen zu können. Als Rentner, damals noch mit 65. So wuchs ich auf. Und in mir der Zorn. Denn woher nahmen die Kommunisten das Recht, über mich in der Weise über vermutlich 2/3 meines Lebens bis zur Rente zu verfügen? Nicht nur deswegen, aber auch deswegen quälte mich schon früh die Frage nach dem Sinn des Lebens? Wozu Leben, wenn man doch sterben wird? Ostern 1974 bekam ich eine Antwort, die mein Leben seitdem trägt. Die leidenschaftliche Predigt von Paulus an die Gemeinde in Korinth (1. Kor. 15) gab mir eine Antwort. Die Auferweckung Jesu von den Toten ist der große Durchbruch Gottes in unsere eigene Zukunft. Ich entschied mich, weder Lehrer noch Regisseur im Staat DDR zu werden und stattdessen Theologie zu studieren. Um Menschen von meiner Oster-Hoffnung, der Hoffnung auf die Auferweckung durch Gott nach meinem 2. Geburtstag, qualifiziert zu erzählen. So dass mein Glauben anderen ermöglichen könnte, auch zu glauben.

Das Sprachenkonvikt in Ostberlin, wo ich studierte, war eine Einrichtung der Bekennenden Kirche. Der dort gelebte Widerstand gegen die DDR und der Widerstand des von Eugen Rosenstock-Huessy inspirierten Kreisauer Kreises, gaben mir Orientierung für mein Leben. „Aus Glauben leben“ hieß für mich nun, denen zu widerstehen, die Rechte von Menschen unrechtmäßig einschränkten. „Tief träumen und hellwach sein“, ein Motto vom Potsdamer Stauden-Förster, wurde mir zum Lebensmotto. Im Advent 1988 wurde ich dann Pfarrer für 4 Dörfer im Süden von Berlin. Wie durch ein Wunder durfte ich in der wirtschaftlich katastrophalen Lage der DDR am Ende der 80iger Jahre dann doch meine betagten Großeltern im Sauerland in NRW besuchen. Nun sah ich, was uns im Osten hinter der Mauer vorenthalten wurde. Und habe auch deswegen gemeinsam mit Freunden vom Sprachenkonvikt der DDR dann zu ihrem 40. Jahrestag die Partei wieder geschenkt, deren Nichtexistenz die Voraussetzung für die Existenz der DDR war. Am 7. Oktober gründeten wir die Partei in Schwante bei Berlin – die SDP, die SozialDemokratische Partei in der DDR.

Der 9. November, dieser Schicksalstag der Deutschen, wurde auch für mich, wie für die DDR und die BRD und Europa, zum Wendepunkt. Im Mai 1990 wurde ich dann mit 29 Jahren Landesvorsitzender der SPD in Brandenburg. Und konnte nun vorschlagen, wer unser Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten wird.

1983 heirateten Katrin und ich. Unsere älteste Tochter Rebecca ist 1984, noch in der DDR geboren und unsere beiden jüngeren Töchter schon im freien Osten Deutschlands. 15 Jahre habe ich dann im Landtag Brandenburg als Abgeordneter mitgeholfen, die Demokratie im Osten wieder aufzubauen. 1994-1999 war ich als Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur und dann von 1999-2004 als Minister für Bildung, Jugend und Sport im Kabinett. Ich lief dreimal beim Berlin-Marathon mit und einmal beim New York Marathon und bestieg im Januar 2003 den Kilimandscharo. Ab 2005 habe ich mich dann im Deutschen Bundestag für Europa-Politik und Sport-Politik engagiert.

Nach 20 Jahren in der Politik bin ich 2010 in meinen geliebten Beruf zurückgegangen und habe dann in vier Gemeinden, wo die Kirche großen Handlungsbedarf sah, geholfen Probleme zu lösen. In Michendorf, in der Reformierten Gemeinde im Schloss Köpenick und in Berlin-Charlottenburg. 11 Jahre war ich in Nikolassee. Nun bin ich gern einer Bitte der EKD gefolgt, auf Teneriffa im Ruhestand, in den ich mich dafür habe versetzen lassen, den Pfarrdienst zu übernehmen. Ich mag beides – intensiv zuzuhören und so Neues zu lernen, dann aber auch klar zu reden, damit jeder erkennen kann, was ich denke, worauf ich hoffe und wohin meine Hoffnung geht. Novalis hat das für mich unüberbietbar schön gesagt: „Wohin gehen wir? – Immer nach Hause.“

Wer neugierig geworden ist und mehr lesen möchte, findet hier Steffen Reiches Buch "Tief träumen und hellwach sein - Politiker und Pfarrer mit Leidenschaft" zum Download: 

Das Buch erhalten Sie außerdem bei Steffen Reiche für 18 €. 

Für die Verwaltungsaufgaben der Süd-Gemeinde ist Thorsten Köhler zuständig. Dazu zählen unter anderem die Bestellung von Spendenbescheinigungen und Lebendbescheinigungen, Ausstellung von Quittungen für in bar abgegebene Mitgliedsbeiträge und Spenden, Weiterleitung von Anfragen (Taufe, Trauung,...) an den Pfarrer, sowie die Mitorganisation von Veranstaltungen und des Gemeindelebens. Er hält freitags von 16-18 h eine Sprechstunde im Haus der Begegnung ab, um Terminabsprache wird gebeten. In dieser Zeit ist er auch telefonisch unter 922 42 07 29 zu erreichen. Per E-Mail unter evkirche.teneriffasued@yahoo.com

Liljana Münch ist Organistin und Klavierlehrerin und betreut unsere Gottesdienste musikalisch.

Die Homepage wird von Claudia Medin betreut und aktualisiert. Informationen zu Veranstaltungen und andere Nachrichten, die für die Homepage von Bedeutung sind, bitte an claudia.medin@gmx.de